Geschichte des VI. Bataillons im Schützenregiment Lohne

Die historischen Protokollbücher des Schützenvereins Lohne belegen, dass bereits im Jahr 1908 Schützen der 5. Kompanie „Dei Danner“ aktiv am Schützenwesen der Schützengesellschaft sowie vermutlich auch im Volksschützenverein Lohne teilnahmen. Zu den damaligen Schützen zählten Heinrich Benke und Josef Seeger (vgl. Protokoll der Schützengesellschaft 1908). Beide gehörten der V. Compagnie der Schützengesellschaft Lohne an. Dies legt nahe, dass die Kompanienummer in den heutigen Schützenverein übernommen wurde – was jedoch nicht zwangsläufig der Fall war.

Protokoll der Schützengesellschaft, 1908

In den Folgejahren wurden erfolgreiche Schützen, wie etwa Hauptmann Josef Weghoff, wiederholt mit der Kompanie Josefstraße oder der Kompanie Mühlenkamp in Verbindung gebracht. Später wurden sie dann unter der Bezeichnung 5. Kompanie „Dei Danner“ geführt, der Mutterkompanie der drei Danner-Züge. Im Jahr 1956 wurde Major Weghoff Kommandeur des Danner-Bataillons. Dieses stellte den Vorläufer des heutigen VI. Bataillons dar und war bereits damals hervorragend organisiert.

Josef Weghoff

Am 14. Januar 1962 verstarb Josef Weghoff, langjähriger Hauptmann der 5. Kompanie „Dei Danner“ und Kommandeur des Danner-Bataillons. Zu seinem Nachfolger wurde Hauptmann Heinrich Willenborg aus dem I. Zug der 5. Kompanie „Dei Danner“ gewählt. Er führte das Bataillon mit ruhiger Hand. Von 1963 bis 1965 diente Heinrich Sontag aus dem II. Zug als sein erster Adjutant, von 1965 bis 1968 übernahm Clemens Läsche, ebenfalls vom II. Zug, diese Funktion.

1964 regte der damalige Präsident Aloys Diekstall auf der Regimentsversammlung eine grundlegende Strukturreform des Schützenvereins Lohne an. Ziel war es, die einzelnen Stadtteile, Siedlungen und umliegenden Bauerschaften mit ihren Kompanien in eigenständige Bataillone einzugliedern. Jedem Bataillon sollte ein Kommandeur (Major) vorstehen, der von den Kompanien geheim gewählt wird. Dies sollte die organisatorischen Abläufe, Besprechungen und Versammlungen künftig erleichtern.

Noch im selben Jahr wählten die Kompanievorstände der 5. Kompanie „Dei Danner“ (I., II. und III. Zug), der 28. Kompanie „Drosten“ und der 31. Kompanie „Steinkreuz“ Heinrich Willenborg zum ersten Kommandeur des neu gegründeten VI. Bataillons. 1973 ernannte Major Willenborg den Schützen Günther Wehbring (5. Kompanie „Dei Danner“, I. Zug) zum ersten offiziellen Adjutanten des Bataillons.

 Ernennungsurkunde vom 5. Juli 1964

Am 17. Mai 1984 trat Günther Zumbrägel von der 28. Kompanie „Drosten“ die Nachfolge von Heinrich Willenborg als Bataillonskommandeur an. Zum Adjutanten ernannte er Clemens Südbeck (28. Kompanie „Drosten“). Als sich Hauptmann Südbeck am 2. Dezember 1993 von seinem Amt zurückzog, wurde Franz-Josef Warnking (45. Kompanie „Bullenberger“) zum neuen Adjutanten berufen.

Nach beinahe 20 Jahren im Amt verabschiedete sich Günther Zumbrägel. Er war im Jahr 2000 zum Oberstleutnant und auf dem Schützenfest 2003 zum Oberst befördert worden. Am 30. Oktober 2003 wählten die Hauptleute und Feldwebel auf der Bataillonsversammlung Dieter Olberding (5. Kompanie „Dei Danner“, II. Zug) zum neuen Kommandeur. Franz-Josef Warnking blieb weiterhin Adjutant.

Am 31. Oktober 2013 wurde Jörg Olberding (31. Kompanie „Steinkreuz“) von der Versammlung zum neuen Kommandeur des VI. Bataillons gewählt. Zu seinem Adjutanten ernannte er Jürgen Zumbrägel (28. Kompanie „Drosten“). Beide führen bis heute erfolgreich die Geschicke des Bataillons und zeigten ihr Engagement durch zahlreiche Jubiläums- und Wohltätigkeitsveranstaltungen, deren Erlöse gespendet wurden. Im Jahr 2024 wurde Jörg Olberding die Ehre zuteil, in den Vorstand der Aloys-Diekstall-Stiftung gewählt zu werden.

Besonders prägend für das VI. Bataillon war neben Heinrich Willenborg auch Günther Zumbrägel. Wie Willenborg führte auch er das Bataillon über 20 Jahre mit großem Engagement, Ideenreichtum und Überzeugungskraft. Obwohl das VI. Bataillon nach Mitgliederzahl das zweitkleinste im Schützenregiment Lohne ist, haben die bisherigen Kommandeure durch ihre Persönlichkeit und Integrationskraft stets für eine starke Gemeinschaft gesorgt. Hier zählt nicht allein die Anzahl der Schützen, sondern die Qualität des Miteinanders.

Der enge Zusammenhalt und das kameradschaftliche Miteinander innerhalb des Bataillons zeigen sich regelmäßig durch die hohe Beteiligung an Veranstaltungen wie dem Bataillonsschießen oder den Manöver- und Bataillonsbällen.

Seit 1994 verfügt das VI. Bataillon über eine eigene Anstecknadel, die drei Symbole trägt: die Josefkirche steht für Glauben und Stärke, der Aussichtsturm für Weitsicht und Einsicht, und das Tor der Freilichtbühne symbolisiert Offenheit und Gastfreundschaft. Die Anstecknadel kann zu besonderen Anlässen – etwa einem Königsjahr – individuell angepasst werden.

Seit 2024 kümmert sich Christian Hass (31. Kompanie „Steinkreuz“) als Zahlmeister um die finanziellen Belange des Bataillons und unterstützt Kommandeur Olberding sowie Adjutant Zumbrägel tatkräftig.

JahrNamePosition
1956 – 1962Josef WeghoffKommandeur Danner-Bataillon
1962 – 1964Heinrich WillenborgKommandeur Danner-Bataillon
1964 – 1984Heinrich WIllenborgKommandeur VI. Bataillon
1963 – 1965Heinrich SontagAdjutant Danner-Bataillon
1965 – 1968Clemens LäscheAdjutant Danner Bataillon
1973 – 1984Günther WehbringAdjutant VI. Bataillon
1984 – 2003Günter ZumbrägelKommandeur VI. Bataillon
1984 – 1993Clemens SüdbeckAdjutant VI. Bataillon
1993 – 2003Franz-Josef WarnkingAdjutant VI. Bataillon
2003 – 2013Dieter OlberdingKommandeur VI. Bataillon
2003 – 2013Franz-Josef WarnkingAdjutant VI. Bataillon
Seit 2013Jörg OlberdingKommandeur VI. Bataillon
Seit 2013Jürgen ZumbrägelAdjutant VI. Bataillon